Die feierliche Preisverleihung im Rahmen des

37. Bundeswettbewerbs JUGEND INNOVATIV fand in der

 

AWARD SHOW am 29. Mai 2024

 

in Wien statt.


Insgesamt wurden aus allen Bundesländern 427 Projekte,

20 davon aus Vorarlberg, eingereicht.

 

Preisverleihung SPECIAL AWARD

EINIGE IMPRESSIONEN VOM EVENT

Special award in Gold

Was ihr Volt

 

„LABSYSTEMS“

Aus einem herkömmlichen USB-C-Ladegerät machen zwei Schüler der HTL Rankweil ein feinjustierbares Labornetzteil, mit dem jede beliebige Spannung eingestellt werden kann – Nachhaltigkeitsvisionen inklusive.

 

Vorsicht, jetzt wird es richtig spannend. Es geht nämlich um Netzteile. Sie holen den Strom aus der Steckdose und wandeln ihn für uns so um, wie wir es brauchen, zum Beispiel um unsere Handys oder Laptops zu laden. Ein Labornetzteil ist meistens etwas größer. Es kommt vor allem in der Elektronikentwicklung, also der Konzeption elektronischer Schaltungen, sowie im Prüf- und Servicebereich zum Einsatz.

 

Wie, das ist nur begrenzt spannend? Aber genau so soll es ja auch sein. Alle Labornetzteile haben Spannungsbegrenzungen, je nachdem, welche Leistung gerade benötigt wird. Aber bitte, dann regeln wir die Spannung jetzt eben aufwärts. Wer könnte das wohl für uns tun? Die Spannung steigt. Es sind ... Manuel Mayrhofer und Johannes Melcher-Millner von der HTL Rankweil in Vorarlberg!

Diese beiden haben – im übertragenen Sinne natürlich – gezaubert. So wie Netzteile Spannung in Leistung umwandeln, haben sie ein herkömmliches USB-C-Netzteil für Laptops oder Handys in ein professionelles Labornetzteil verwandelt, das alle Stückeln spielt. Gemäß der Norm „USB-C PowerDelivery Standard“ gibt es vier Spannungen, die besonders verbreitet sind: fünf Volt, neun Volt, 15 Volt und 20 Volt. Auf all diese Stufen lässt sich das Teil mit dem Namen LABSYSTEMS justieren. Als Extra gibt es die Funktionalität PPS (Programmable Power Supply), mit der in 20-Millivolt-Schritten jede beliebige Spannung zwischen 3,3 und 24 Volt eingestellt werden kann. Und damit’s nicht zu spannend wird, hat das Duo einen Überstromschutz eingeplant.

 

Da das neue Labornetzteil eine Platine enthält, die nur gerade so groß ist, wie nötig, fällt es auch kleiner und handlicher aus als seine Vorgänger. Für die künftige Herstellung schwebt dem Duo eine Sammelstation für alte PET-Flaschen vor, aus deren Filament die Netzteilgehäuse gedruckt werden könnten. Das wäre dann, zumindest für die Umwelt, ausnahmsweise ziemlich entspannend.

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Special award in silber

Ritt mit Rüstung

 

„Safe2Ride“

Wohin mit dem Helm, damit er nicht gestohlen wird? Das ist nur eines der ewigen fahrradspezifischen Probleme, für das ein Team der HTL Dornbirn sich smarte und obendrein stilvolle Lösungen überlegt hat.

 

Es ist ja nicht nur, dass verpflichtend ein Helm zu tragen ist. Oder dass die Helme ständig gestohlen werden, manchmal sogar die ganzen Fahrräder. Dass es oft nahezu unmöglich ist, dass eigene Rad wiederzufinden. Oder dass das Rücklicht ständig ausfällt. Es ist ... all das zusammen, wodurch das Radfahren manchmal zu einem frustrierenden Erlebnis wird. Dabei soll es doch Spaß machen. Und gesund sein. Und ungefährlich. Und vor allem im Sinne der Umwelt das Autofahren ersetzen.

 

Nach verschiedenen unangenehmen Erfahrungen der obigen Art taten sich Ömer Karaaslan, Paul Küng, Elija Nicklaser und Marina Tschofen zusammen und be-rad-schlagten. Sie müssten da doch etwas unternehmen, fanden die Schüler*innen der HTL Dornbirn, und das Ergebnis ist: ein Unternehmen. „Safe2Ride“ bietet auf einen Schlag gleich mehrere Fahrrad-Lösungen in einem Gehäuse.

Dieses besteht aus Polymilchsäure (PLA) und fasst eine elektrische Schaltung, Möglichkeiten zum Absperren eines Helms mittels RFID-Karte und ein gut gesichertes und gepolstertes Tag zum Wiederfinden bei Diebstahl, Verlust oder allgemeiner Orientierungslosigkeit. Auf der Rückseite dient ein stylisches LED-Band als praktisch ewig haltendes Rücklicht.

 

Ein selbstgebauter GPS-Tracker wartet noch darauf, organisch in das Rundum-sorglos-Paket eingefügt zu werden. Wenn dann auch noch die RFID-Karte durch eine Handy-App ersetzt wurde und die smarte Nutzung des Fahrraddynamos den Akku schont, ist „Safe2Ride“ safe to ride, sprich: bereit für den Markt. Ein aufregendes Werbevideo hat das Quartett bereits erstellt. Eine Radfahrerin strampelt darin, dank strahlenden Rücklichts gut sichtbar, durchs schöne Vorarlberg. Also aufgepasst: Bald hat endgültig niemand mehr eine Ausrede, ohne Helm aufs Fahrrad zu steigen. Ein kluger Kopf passt in keinen Helm? Das wurde hier gleich vierfach widerlegt.

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special award in bronze

Verleiht Flügel

 

„Radiosonde CanSat“

Ein fünfköpfiges Team der HTL Rankweil simulierte so lange den Abwurf einer Analysesonde aus 400 m Höhe, bis es gelang, sämtliche Komponenten in der Größe einer herkömmlichen Getränkedose zu verbauen.

 

Sie waren weit gereist. Das Space-Team der Technischen Universität Wien hatte der HTL Rankweil im Lichtjahre entfernten Vorarlberg einen Besuch abgestattet. Denn die Hilfe der dortigen Engineering-Experten wurde benötigt. Die Mission, die Simon Brandtner Lukas Brugger, David Schuller, Julian Schweizer und Luca Tiefenthaler zu erfüllen hatten, war – schade eigentlich – auf der Erde auszuführen: die Entwicklung einer Radiosonde für Analysen in der Luft.

 

Das allein wäre vielleicht noch keine so außerirdische Aufgabe, aber eine be-sonde-re Herausforderung kam hinzu. Besagte Analysen sollen während eines Gleitflugs aus 400 Metern Höhe erfolgen, und die Sonde darf nicht größer sein als eine Getränkedose. Nein, das Projekt ist nicht von einem gewissen Energy-Drink-Hersteller finanziert. Aber je kleiner ein solches Gerät, desto verlässlicher kann es die nötigen Daten sammeln.

In die Dose passen also: ein Fallschirm, ein GPS-Trackingsystem, eine Stromversorgung sowie Instrumente zum Messen von Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Die Daten sollen nach dem Abwurf in Echtzeit an eine Bodenstation gesendet werden. Zur Erfüllung seiner Mission designte das Team eine eigene Leiterplatte, bestückte sie und nahm sie in Betrieb. Das schuf eine gewisse Flexibilität bei der Wahl der Komponenten, die in „CanSat“ verbaut wurden. Wenn sich zum Beispiel herausstellt, dass der GPS-Sensor ungenaue Daten liefert, können die Leiterplatte und das – natürlich 3D-gedruckte – Gehäuse leicht an einen neuen Sensor angepasst werden.

 

Um abzuschätzen, ob das Produkt auch funktionieren und die Atmos fair beurteilen wird, erfanden die Space-Cowboys dazu gleich noch eine Teststruktur, bestehend aus einer Drohne mit selbstgebautem Abwurfsystem. Womit bestätigt wäre: Yes, we CanSat!

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Die offizielle pressemitteilung

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